Eine Feinschmeckermentalität kann Jaheim auch für das 12 Songs enthaltende neue Album attestiert werden, das dennoch überaus eingängig und aus einem Guss ist. Der Eingangstrack „Voice Of R&B“ subsumiert, welches Level sich der Produzent, Songschreiber und Sänger vorgegeben hat: deepen Soul in der Tradition der großen Crooner anzubieten, der sich wie in der Palette eines Malers mit den Farben des Modern R&B und Hip Hop vermischt.
Seit der großartigen Single „Could It Be“ bleibt dieser Künstler sich selbst treu und hält an seinem Personalstil fest. Reiht einfach Album an Album und kommt nicht auf die Idee, einen Durchhänger zu offenbaren. Jaheim spielt auch souverän mit Zitaten, ohne einen Bastard zu schaffen: beeindruckend, wie lässig er die Delfonics in „She Ain’t You“ einbindet und nicht für das Sample zahlen muss.
Ähnlich geschmeidig bewegt der Mann sich neben Keyshia Cole in „I’ve Changed“, das einen Spritzer von Atlantic Starr abbekommen hat. Jaheim wird mit dieser LP die Feingeister unter den Black Music-Hörern in ihrem Glauben bestärken, dass Rhythm & Blues auch 2008 noch mehr bedeuten kann als popgeschleuderter R&B von Rihanna oder Justin Timberlake.
Künstler: Jaheim | Album: The Makings Of A Man | Label: Atlantic | VÖ: 25. Januar 2008