Die Zusammenstellung unterbreitet einen erneuten europäischen Gegenentwurf zum amerikanischen Smooth Jazz. Eine Spielart, die von Puristen ständig torpediert wird, die aber Vorwürfe angeblicher einlullender Fahrstuhlbeschallung mit musikalischer Raffinesse entkräftet.
Mit funky Beats dient die Darmstädter Band Nekta als Startrampe in die CD, die den Teppich in eine vielschichtige Ebene aus Soul, Jazz, Latin und Electronica empor hebt. Auf der Flugroute sorgen die Künstler dann für ausgesprochen angenehme Turbulenzen, ohne vom Kurs abzuweichen: Madrid De Los Austrias aus Wien geben sich flamencoverliebt, das ungarische Lushlife Project untersetzt eine weibliche Gesangsstimme mit Blubbern aus dem Syn-Klavier – Koop aus Schweden swingen so locker und leicht wie ein MilkyWay-Riegel in Milch schwimmen soll.
Micatone aus Berlin setzen dem eine Version entgegen, die den urbanen Clubgänger ein, aber unaufdringlich zum Floor schiebt. Nach einer Reise zu den Wolken lässt Kraan-Fahrer Helmut Hattler den (Klang-)Teppich mit gedrosseltem Tempo sanft zu Boden. „Easy Beats 2″ ist ein Cappuccino aus – der Titel sagt es – Easy Beats. Ob als Berieselung zu Vernissage-Eröffnungen, zum Tagträumen und Seele baumeln lassen oder zum passiven Konsumieren wie bei den endlosen Saxofonschleifen von US-Smooth Jazzern – Abheben ist mit diesem Sampler durchaus möglich.
Künstler: Various Artists | Album: Easy Beats 2 | Label: California Sunset Records/Wave Music | VÖ: 23. Februar 2007