So, Rap aus dem Süden könnte zwei Dinge bedeuten: OutKast oder David Pe. Beides falsch! Wir haben hier einen Hinweis darauf, dass der Süden sich mittlerweile im westlichen Bereich unserer Bundeshauptstadt befindet. Dieser Hinweis heißt Jackpotcity Vol. 1 und ist das Debütalbum der Uadnaps-Crew aus Berlin-Spandau. Die beiden Rapper Maniac und Junky Junior hauen da ein Album raus, was durchaus klingt wie eine Produktion aus dem Hause No-Limit Records von Master P.
Wir haben es hier mit 13 Tracks plus Skits und In- und Outro plus Bonustracks zu tun, die vor geballter Energie nur so strotzen. Die Snare-Drum bleibt stets so trocken wie die Windel einer Schaufensterpuppe und die Hihats in den Songs flattern präzise und sich überschlagend durch die Songs. Fast alle Basslines, könnten bei richtiger Lautstärke ohne Weiteres Fensterscheiben zum flattern bringen. Dazu gibt es quietschende, quäkende, brummende und zerrende Synthiesamples verschiedenster Coleur, die den Beats stets eine harmonische Verkleidung verpassen. Sehr gut gemacht. Die Betas entstanden teilweise mit Unterstützung der RocFam von der Weddinger Shok-Muzik.
Auf dieser LP wird gehusselt, gepimpt, geballert und gekifft, wie es sich für den richtigen Southern Player gehört, mit dem einzigen Unterschied, dass all dies auf deutsch geschieht. Diese Uminterpretierung des wohl bekannten Dirty South styles aus den Staaten funktioniert recht gut. Den Bezug zu den Vorbildern aus den USA haben die zwei MCs aus dem Spandauer Südpark sich durch Reisen in den Süden der Staaten eingeholt.
Jackpotcity ist fast komplett aus eigener Hand der beiden Rapper entstanden. Ein sehr hartes Album, aber durchaus ein Beleg für die Möglichkeiten, die Rap noch immer an Entwicklungsmöglichkeiten auf deutsche Boden besitzt. Gastauftritte auf Jackpotcity Vol. 1 stammen von dem türkischen Rapper Furious Ersi, Double N.O. (Dejavue) und der Roc Fam.
Künstler: UADNAPS | Album: Jackpotcity Vol. 1 | Label: Block 39