Es sind schon etwas andere Töne, mit denen der junge Afroträger sein Debütalbum eröffnet. An D’Angelo denkt man beim Opener „We All Want The Same Thing“ feat. Lupe Fiasco. Doch die Vorschusslorbeeren wurden zu früh verteilt, denn Michael orientiert sich auch an Mustern und Promi-Kollegen, die den schnellen Hit versprechen. Den kann er mit „It Don’t Make Any Difference To Me“ feat. Wyclef Jean bereits auf der Haben-Seite verbuchen.
Auch der Dudelfunk wird versorgt mit „Ghost“; einem Song, der klingt, als wenn Justin Timberlake und die Neptunes einen schlechten Tag gehabt hätten. Dennoch liebäugelt der Sänger mit alternativen Klangkonzepten, was ihm hoch anzurechnen ist. Ungestüm wie einst der junge Jay Kay von Jamiroquai, bevor er eine Sportwagenflotte in der Garage stehen hatte. „Stone Cold Killa“ ist so ein killer funky Track, der diese Parallele nachzeichnet. Ein Party Jam („Weekend Jumpoff“) wird ebenfalls mitgeliefert.
Am Ende des Albums wird es wieder richtig spannend: Kevin Michael geht vom Gas und bremst im richtigen Moment ab, denn „Liquid Lava l´Love“ ist ein kleines Quiet Storm-Monster! Auch die Akustik-Versionen der beiden ersten Tracks überzeugen, denn Michael interpretiert glaubhaft und erinnert wieder an D’Angelo. Ein Debütalbum, das mit durchaus bemerkenswerten Facetten aufwartet. Ein „Brown Sugar“ konnte aber (noch?) nicht unter den 15 Tracks geortet werden…
Künstler: Kevin Michael | Album: Kevin Michael | Label: Downtown Music/Atlantic | VÖ: 14. September 2007