Rap aus Kenia? Davon hört und liest man in unseren Breiten wenig. K-Nel ist in dem ostafrikanischen Land bereits ein Star und läuft im Radio häufiger als 50 Cent. Nun will er Deutschland erobern und bietet sich sicher vor allem seinen Landsleuten im europäischen Exil als Identifikationsfigur an.
K-Nel reimt über die Liebe, das Leben in Kenia und Völkerverständigung. Auf Englisch und Anglohili, einem Konglomerat aus Englisch und Kiswahili. Das ist aber auch das Einzige, was diese Platte an Besonderheiten offerieren kann. Denn musikalisch bietet die in Köln aufgenommene CD Bauteile zwischen Dancehall und Hip-Hop, die nach der Industrienorm geformt sind und wie Lego-Steine überall passen: ein wenig Reggeaton („Mi Negro Lindo“), etwas Lovers Rock („Woman“), einen Partykracher („Get High“) und ein paar Gewürze vom Basar einer nordafrikanischen Medina („Achilia“). Er wolle den Kenianern Hoffnung, Optimismus und Mut schenken, für ihre Träume zu kämpfen, sagt
K-Nel.
Mit solchen Worten schleicht sich der Mann sicher in viele Herzen, aber die CD-Spieler sind nicht so leicht zu erobern. Dass deutsche Kids lieber CDs von Bushido und Snoop Dogg kaufen (falls sie überhaupt welche kaufen…) – daran wird er mit seinem Album nichts ändern.
Künstler: K-Nel | Album: Voice Of Kenya | Label: Fern Records | VÖ: 21. September 2007 | Album des Monats: Oktober 2007