Neues von Erykah Badu: 9th Wonder hat die wundervolle neue Single „Honey“ (Universal Motown) produziert, auf der die Texanerin gesanglich an Patti LaBelle erinnert. Soulful, groovy, geschmeidig – diese positiv besetzten Attribute gelten für die 7“ und wecken Vorfreude auf die neue Badu-LP.Seinem Vorbild Usher macht Chris Brown längst Konkurrenz um die Publikumsgunst. Denn auch „Exclusive“ (SONY BMG), das zweite Album des jungen Sängers aus Virginia, hält populären und mehrheitsfähigen R&B bereit mit Hitsingles wie „Kiss Kiss“ und „Wall To Wall“. Er schafft es zudem, mit Rapstars wie Big Boi und Lil‘ Wayne zusammenzuarbeiten, ohne zu sehr nach Hip-Hop zu klingen. Justin Timberlake sagt, Chris Brown sei der Superstar einer neuen Generation – für die des Modern R&B trifft dies ohne Einschränkungen zu.
Schwester S. war vor vielen Jahren die erste (und einzige) Rap-SuperstarIn Deutschlands – jetzt sieht Sabrina Setlur „Rot“ (3p). Dabei gibt sie sich verliebt in die achtziger Jahre, wie Samples von The Catch („25 Years“) und Corey Heart („Sunglasses At Night“) sowie electro-funkige Beats („Im roten Raum“) zeigen. Die Frankfurterin, die sich als „deutsche Madonna“ sieht, ist ähnlich wandlungsfähig wie die echte, die sich von „Like A Virgin“ zu französischen Houseklängen hochgeschlafen hat: Setlur sucht nach frischen Sounds, um neue Fans zu binden. Dies gelingt ihr überzeugend in „Discolampen“ sowie im Liebeslied „Fühlt sich gut an“, bei dem Sebastian Hämer den Background ausfüllt. Auf „Rot“ ist übrigens mehrfach die Sängerin Kay-Ree zu hören, die von Opossum aus Leipzig produziert wurde, bevor sie von Moses Pelhams 3 p-Imperium angeworben wurde. Lest auch unser Feature zum „Rot“-Album hier bei rap2soul.de!
Über ein gewachsenes Beziehungsgeflecht verfügt auch Uncle O. Der Radio-DJ aus Philadelphia präsentiert die „Uncle O All Stars“ (Estreet Rec.) und featured Freunde, Bekannte und Gäste aus seinen Sendungen wie Rampage und Peedi Peedi. Authentischer Hip-Hop der heftigeren Gangart also, vor allem Method Man bietet mit dem exklusiven Feature „New York“ Material an, das mehr als nur mediokren ist. Ein sehr organisches Konzeptalbum kommt von Panacea. Producer K-Murdock und Emcee Raw Poetic stellen auf „The Scenic Route“ (Glow-in-the-Dark Rec./Rawkus) warme und ruhig fließende Sounds vor, die in schlüssige Klanggemälde münden.
Die Teile der Hip-Hop Community, welche lieber die Sehenswürdigkeiten an der Landstraße betrachten als stur die Autobahn am Mainstream entlang zu heizen, werden beide für dieses ungewöhnliche und ambitionierte Projekt loben. Und wenn die Welt gerecht wäre, dann hätten Panacea kommerzielle Erfolge wie Kanye West. Mit dem großen Namen Mobb Deep kann Havoc pokern, bildet er doch mit Prodigy das New Yorker Duo. Sein erstes Solowerk heißt „The Kush“ (Nature Sounds/Neo) und wendet sich vor allem an die alten Mobb-Fans. Denn Havoc liefert genau die düsteren Beats vom Big Apple nach, die er und sein Partner bei der Unterschrift unter den G Unit-Deal verraten haben. Ein Stein auf Stein gebautes und normgerechtes Album, aber ohne die intelligenten Technologien, die Panacea angewendet haben.