Fat Joe – Me, Myself & I (weitere Kritik)

Fat Joe wagt den Sprung ins kalte Wasser der Selbstständigkeit. Bei seiner Wirtschaftlichkeitsrechnung hat Joe Crack aka Coca darauf gesetzt, seine alten Tugenden als sichere Einnahmequelle verbuchen zu können. Deshalb lässt er auf dem Debüt für Terror Squad Entertainment, das 13 Jahre nach seinem eigentlichen Debüt „Represent“ erschienen ist, die Finger von Spielereien mit R&B.

Erdiger, hymnischer und zugleich heftiger Hip-Hop – mal mit Melodie und von Scott Storch auf Hitkurs gebracht („Make It Rain“ feat. Lil’ Wayne) oder mit tänzelnden Offbeats („Breathe And Stop“ feat. The Game) – korrekt ist es allemal. „Dieses Album hört sich wieder an wie Fat Joe, ich bringe Euch zurück zum straighten street sound“, sagt der Mann, der zu den ersten erfolgreichen Latino-Rappern zählt. Er habe sich im Zimmer eingeschlossen und zu sich selbst gesagt: „Los geht’s, wir machen einfach richtig angesagte Musik“.

Fat Joe hatte den Hut für die komplette Produktion auf: Joe Crack und niemand anderes als er selbst, wie er auf dem Album-Inlay unterstreicht. Und dabei mit dem alten Label Atlantic Records abschließt. „Me, Myself & I“ ist eine gut gestaltete Visitenkarte für den geschäftsführenden Gesellschafter der Ich-AG.

Künstler: Fat Joe | Album: Me, Myself & I | Label: EMI / TS | VÖ: 17. November 2006

Über Torsten Fuchs 529 Artikel
Torsten Fuchs ist ein Experte der Black Music und bereits früh als Redakteur zu rap2soul gekommen. Torsten schreibt CD-Kritiken für mehrere Magazine. Als Moderator war er für JAM FM tätig, zuvor war er auch bereits bei Radio PSR und als Showhost bei MDR Sputnik. Torsten Fuchs ist Mitglied beim Preis der Deutschen Schallplattenkritik e.V. in der Jury für "Hip Hop, Soul, R&B".