Lange Listen mit Gästen und viele Worte sind nicht sein Ding. Wo Kollegen Thank You-Arien in nervtötende Längen ziehen, entwickelt Swizz Beatz mit nur einem Satz („I Wanna Thank Everybody“) Freude am Sparen.
Das Ein-Mann-Orchester aus New York hat auch die Planstelle eines MCs outgesourct und mimt – vom alten Bekannten Drag-On abgesehen – den Alleinunterhalter. Wie zuletzt, Timbaland gibt er seine Visitenkarte als Produzent ab, umwirbt dabei aber nur die Kernzielgruppe im Hip-Hop. Mit Beats, präzise wie ein Schweizer Uhrwerk. Und kurzen -fast schon knappen Tracks, die oft nicht länger sind als klassische Punksongs.
Das peitscht den geneigten Hörer förmlich durchs Album, der sich gern länger aufhalten würde an Höhepunkten wie „Take A Picture“, das geschickt und vergleichsweise behutsam mit Bill Withers’ „Lovely Day“ hantiert. Den (neben „This Is Why I’m Hot“ von Mims) zweiten großen Banger dieses Frühjahrs, „It’s Me…“, gibt es mit Zugabe: im (leider) zu kurz geratenen Zweieinhalb-Minüter und im (längeren) Remix, die beide hypnotisierende Wirkung auf den Hip-Hop-Fluren entfalten.
Über die lyrischen Qualitäten des Mannes muss nicht viel geschrieben werden: Swizzy ist Produzent und kein MC; schon gar keiner, der das Schlechte anprangern und die Welt verändern will. Auf seinem Album geht es um Beatz, die eine eigene Handschrift aufweisen. Schließlich nennt er sich ja nicht Swizz Lyrics…
Künstler: Swizz Beatz | Album: One Man Band Man | Label: Universal Motown Records | VÖ: 11. September 2007