Ihr könnt es hier bei uns nachlesen: Im Jahr 2006 wurde der Sampler „In Prison“ veröffentlicht, der sich des Themas annimmt, dass Afroamerikaner überproportional oft hinter Gittern sitzen.
Lyfe Jennings fuhr ebenfalls schon ein und machte die Zeit danach zur albumprägenden Fortsetzungsgeschichte: er changiert für die Berichte über Lebensabschnittspartnerinnen, Bewährungshelfer und Plattenvertrag zwischen Rap und Soul. Das Besondere ist: er kann eigentlich gar nicht richtig singen. Und seine Stimme hat den Klang eines Mannes, der seine besten Zeiten hinter sich hat.
Aber sie klingt! Mit welcher Inbrunst und Glaubwürdigkeit Lyfe Jennings sein Leben schildert, ist faszinierend. Mit kurzen Zwischentexten im Southern Slang hält der Mann sein Hörbuch zusammen, aus dem über gefühlsbeladene Songs Schmerz und Sehnsucht förmlich herausbrechen wie das Küken aus dem Ei.
Der Ex-Knacki kehrt sein Innerstes nach Außen und zeigt ohne Scheu den weichen Kern hinter der harten Schale. Das Album ist so gut, weil es direkt, ungeschliffen und ehrlich auf den Punkt kommt, aber dennoch clever komponiert wurde. Auch wenn die Platte sicher nur von wenigen ganz durchschaut werden kann.
Künstler: Lyfe Jennings | Album: The Phoenix | Label: SONY Urban Music/Columbia | VÖ: 1. September 2006