Der Rapper, der sich offenbar ohne eine Spur von Ironie selbst als King ansieht (und im Booklet erklärt, warum), festigt mit „King“ seine Position in den ersten Reihen des Dirty South. Weist sein Album doch einige Tracks auf, die in Sachen Beats & Rhymes außerordentlich geraten sind und aufhorchen lassen.
Da ist Mannie Fresh’s „Top back“, das den state of the art des Booty in 2006 markiert. Da ist die Neptunes-Produktion „Goodlife“, die Pharrell sowie Common featured und mit viel Melodie über einen reduzierten, aber dennoch heftigen Beat daher kommt. Da ist aber vor allem ein Producer, der besonders auffällt: Kevin „Khao“ Cates zeichnet für den Ohrwurm „Why You Wanna“ gegen, der Crystal Waters’ „Gypsy Woman“ zitiert. Er macht das auf eine eloquente Weise und nicht mit einer plumpen „Take a Hit – Make a Hit“-Attitüde.
Auch bei anderen Tracks dieser Platte achtet Khao darauf, das Wort und Beat gut harmonieren. Diese Herangehensweise ließ sich zuletzt auch bei Twista und Bone Thugs-N-Harmony („Paradise“) beobachten, denen T.I. vermutlich gut zugehört hat.
Mit T.I.’s spannend inszeniertem Album zieht nun noch mehr Harmonie in Dirty South ein. Eine Bereicherung, wurde doch gerade im Südstaaten-Rap oft nur auf möglichst wuchtige Beats geachtet.
Künstler: T.I. | Album: King | Label: Grand Hustle/Atlantic | VÖ: 28. April 2006