Fast schüchtern schwört der Sänger auf sein Debüt ein, um schon nach dem 18 Sekunden langen Liebesgruß mit dem Titeltrack und Opener nur noch Staunen zu hinterlassen. Der Junge mit den corn rows aus Maryland gibt so eindrucksvoll den Crooner, das das perfekte Zusammenspiel zwischen Gesang und Musik fast zur Nebensache wird.
Er hat sich im Vermächtnis der ganz Großen des Soul eingenistet; es ist, als ob Teddy Pendergrass, Marvin Gaye und Donny Hathaway in jedem der 15 Stücke Quartier bezogen hätten. Seit Jaheim hat es das so eindrucksvoll und soulful nicht mehr gegeben. Die Frage, ob Neo oder Retro, stellt sich nicht – es ist ‚Soul At It’s Best’. Vom Anfang bis zur letzten Rille – selbst die Danksagung „Thank You“ ist kein Abgesang, sondern hört sich fast an wie ein Song. Bleibt zu hoffen, dass dem in New Jersey geborenen Musiker eine anhaltende Karriere beschieden ist.
Hoffnungen im Soul gab es in den letzten Jahren einige, aber was ist denn nach dem glanzvollen Debüt von Glenn Lewis noch gekommen und was eigentlich ist aus Maxwell geworden? Raheem DeVaughn jedenfalls hat allein mit dem Song „The Love Experience“ ein Manifest geschrieben wie es sein großer Namensvetter William (DeVaughn) mit „Be Thankful For What You Got“ hinterlassen hat. Respekt und Danke dafür!
Künstler: Raheem DeVaughn | Album: The Love Experience | Label: Zomba | VÖ: 1. August 2005