Omarion, der Ex-Frontmann von B2K, hat sein Soloalbum „O“ (Epic/SMARIS) in den Plattenläden. Die Abfolge von Balladen und temporeicherem R&B braucht sich nicht hinter Usher zu verstecken. Dessen Produzententeam Corner Boys zeichnet neben Rodney Jerkins und The Neptunes für den Sound verantwortlich, der viel erwachsener ist als alles, was Omarion mit B2K bisher veröffentlicht hat.Erst durch eine Castingshow gelang Fantasia der Durchbruch. Sie gewann eine Staffel von „American Idol“ – verdient, wie das Album „Free Yourself“ (J Records) zeigt. Die junge Sängerin kann so ziemlich alles und noch dazu mit eigener Note singen: Soul, Gospel, Jazz – überall ist sie stilsicher. Eigentlich schade, dass solche Talente erst nach bescheuerten Fernsehabstimmungen Plattenverträge bekommen.
Nnenna Freelon ist um die Besetzungscouch in amerikanischen Wohnzimmern herumgekommen. Die Jazzlady mit der facettenreichen Stimme hat für „Blueprint Of A Lady“ (Concord/In-Akustik) 15 Songs von Billie Holiday neu aufgenommen. Viel falsch zu machen gab es für die gestandene Vokalistin nicht: Die Stücke sind zeitlos gut, Nnenna Freelon kann gut singen, die LP hört sich gut an.
Roy Hargrove macht es sich nicht so einfach. Statt auf die Klassiker zurückzugreifen, führt er die zwei Herzen, die in seiner Brust schlagen, auf einem Doppelalbum zusammen. „Reflections And Distractions“ (Verve) bietet zum einen Jazziges zwischen Bebop und Hardbop vom RH Quintett. Die zweite Platte wird von Funk und Soul regiert, denn hier schreibt der Musiker die Geschichte seines Nebenprojektes The RH Factor fort. Knackige Songs, die vor Groove nur so zittern und zugleich die Bedarfsgemeinschaft von Jazz und Funk demonstrieren. Beide Subgenres der Black Music leben bei Hargrove in direkter Nachbarschaft und auf engstem Raum.
Zuständig für den Soundtrack zum wichtigsten Breakdance-Wettstreit des zu Ende gegangenen Jahres war erneut das Dessauer Label Dominance Records. Auf „Int’l Battle Of The Year 2005“ geht es wieder international zu: Tracks aus der Schweiz und Japan, aus Thüringen, Sachsen-Anhalt und New York sind versammelt, die oft und deutlich vom klassischen Breakdance-Sound abweichen. Am besten gefällt wieder die hauseigene Dominance Crushing Crew, die mit „Jammin’ With The Crew“ einen electrofunkigen Blitz einschlagen lässt. Übrigens, die Dessauer haben es tatsächlich geschafft und die Breakdance-Ikonen Newcleus („Jam On It“) unter Vertrag genommen. Die 12-Inches der Amerikaner mit anhaltischem Label werden gerade gepresst …
Vinyl ist auch das Lieblingsmaterial von Oliver Walter aka DJ SicStyle aus dem sächsischen Flößberg. Das junge Talent wird von JAM FM-Radio-DJs hochgelobt für seine unkonventionellen Remixideen – und findet sich entsprechend oft in der Playlist meiner JAM FM Party wieder. „Remix Vol. V“ (Eigenvertrieb) enthält Blends und Neuabmischungen von SicStyle, die ich regelmäßig on air und off air bei Clubauftritten spiele.