Es sei definitiv keine Rap-Platte, sagt Fat Jon zum neuen Album der Amerikaner mit Wahlheimat Berlin. Es i s t eine Rap-Platte, aber der Hip-Hop-Kontext wird sehr weit ausgelegt. Statt dicker Beats und dem üblichen MC-Gebaren fiept, zirpt, summt und brummt es.
Broken Beats, verwaberte Ambientflächen – überhaupt der großflächige Einsatz von Keyboards und Effektgeräten – und eine Faszination am ungewöhnlichen Geräuscheinsatz – das ist es, was die elf Tracks ausmacht. Stellenweise unterscheiden sich die Botschafter der 5. Dimension nur in geringem Maß von anderen Independent Hip-Hop-Acts, wobei jene (wenigen) Stücke wie „Let The People Know“ wohl dazu dienen, die Deez noch in dieser Spielart der Black Music zu vertäuen. Dabei hat das Team aus Cincinnati einen sehr, sehr weit von Kollegen wie 50 Cent abgelegenen Ankerplatz gepachtet.
Gewöhnungsbedürftig ist es schon, was die Deez da machen. Leicht verdaulich keinesfalls und Kopfnicken klappt nicht beim ersten Durchhören. Bei ausdauernder Beschäftigung mit dem Album lässt sich aber die anspruchsvolle Herangehensweise an die Tracks immer besser nachvollziehen. Nachschub für Paraden von Hits gibt es nicht – dafür sind die Codes zu verschlüsselt.
Wer aber Experimente von DJ Cam mag, der kann sicher auch die Botschaften der Abstrakt-Hopper aus der 5. Dimension dekodieren. Oder es zumindest versuchen, denn Fat „The Ample Soul Physician“ Jon meint, die Texte seien einem Download ähnlich, bei dem einzelne Informationen in Bits zerlegt würden. Rap2soul wünscht Erfolg an der Dechiffrier-Maschine…
Künstler: Five Deez | Album: Kommunicator | Label: !K7 Record | VÖ: 17. Februar 2006