Ein weiteres Album von dem Label aus London, das sich bislang noch nie eine Fehlpressung geleistet hat. Ein Erfolg mit Breitenwirkung wird dem Amerikaner Donald McCollum zwar nicht beschieden sein. Das zwölf Stücke enthaltende Debüt des Musikers aus Chicago gehört aber auf jeden Fall auf die Agenda von Soulgourmets.
McCollum hat die letzten Jahre in Europa gelebt, die deutschen Produzenten Rob Hardt und Harry Zier aka Soul-O-Matic haben für das englische Independent-Label Dôme Records die Pegelstände überwacht. Die gut abgehangene Produktion ist im Soul der 70er und frühen 80er verknotet; McCollum verleugnet nicht, dass er Väter wie Teddy Pendergrass und Luther Vandross hat.
Vor allem der Titelsong seines Albums hat es in sich: der nach vorn drängende Stomper „U Don’t Want My Love“ dürfte die Playlisten der anspruchsvollen Radioprogramme zügig erobern. Auch „Let’s Groove“ hat Potenzial für eine Single und sollte für den nächsten Stopp im Plattenladen unbedingt als Anspieltipp vorgemerkt werden. Allerdings muss sich der singende Songschreiber auch die Frage gefallen lassen, ob er es mit dem Einsingen von Coverversionen nicht etwas übertrieben hat.
William DeVaughn’s „Be Thankful For What You Got“, Isaac Hayes’ „You’re In My Arms Again“ und Bob Marley’s „Vaiting In Vain“ blockieren viel Raum auf einem ersten Album, welches Künstler doch vorrangig für das Darstellen ihrer eigenen Persönlichkeit nutzen sollten.
Künstler: Donald McCollum | Album: U Don’t Want My Love | Label: Dôme Records | VÖ: 27. Januar 2006