Es geht noch etwas in Sachen Electro Funk; dem technoiden Sound, der lange vor dem Techno-Hype der 90er und eben lange danach noch Szenen prägt. Und nicht nur die der Breakdancer oder Hifi-Fetischisten. Ein Hit erfahrener Bass-Mechaniker aus Hollywood/Florida, DJ E Reddi, will den Tieftönern dieser Welt noch einmal die Frequenzgrenzen nach unten aufzeigen.
Dabei reizt er die technischen Errungenschaften, die nach der 808 kamen, aus: es knurrt, knarzt, flirrt und fiept, was sich aus den Studiofleischwölfen rausdrehen lässt. In den 15 Tracks greift der Inhaber des Urban Elektro-Labels aber fast durchgehend auf die altbewährten Bestandteile zurück, denn was wäre ein Electric Boogie-Track ohne Roboterstimmen.
Die 30-Plus-Generation kann sich mit Tracks wie „Bass“ und „Tastey“ ein paar Karten aus dem Karteikasten der Jugenderinnerungen rausziehen. Denn der Klang assoziiert natürlich sofort computerisierte Funkhits wie „Operator“ von Midnight Star oder „Dubb Girls“ von The Egyptian Lover.
Obwohl mit dem Instrumentarium von 2006 produziert bleibt der Sound dennoch in gewissem Sinn konservativ, weil auf seinen funkigen Kern Made in Germany – also Kraftwerk – reduziert. Und genau deshalb ist die CD hochgradig tanzbar, wie der hektische Booty-Banger „Speaker Damage“ zeigt.
Die Platte, die nur direkt aus den USA zu beziehen ist (www.djereddi.com), sollte so laut gehört werden, wie es eure Subwoofer bzw. die Nachbarn zulassen.
Künstler: DJ E Reddi | Album: Audio System | Label: Urban Elektro | VÖ: 8. November 2006