Immer mehr Jungs bewerben sich um den Titel “The Nixt Big Crooner” und immer weniger lassen die neuen R&B-Prinzen sich unterscheiden. Usher, Case, Sisqo, Omarion, Ray J – die Liste ließe sich fortsetzen. Zudem sind es meist dieselben Produzenten, die noch mehr vereinheitlichen. Auch Cris Brown greift gern auf einen Fachmann wie Scott Storch zurück.
Sein Alleinstellungsmerkmal ist eigentlich nur, dass er aus dem Kaff Tappahannock/Virginia mit „Run It“ an die Spitze der Charts rannte. Sonst singt er wie die anderen Teenies über Parties, Liebeleien und die erste Liebe. Das macht er aber richtig gut und stimmlich in der Art eines Tevin Campbell, wie wir ihn aus den frühen Neunzigern kennen.
Überhaupt ist das Debüt des 16-Jährigen gut gemischt und ausgewogen: Slow Jams für die Einsam- und Zweisamkeit, ein paar Tracks zum Abtanzen und natürlich der Megahit „Run It“ in zwei Versionen. Ob mehr dahinter steckt und zumindest eine länger anhaltende Präsenz wie bei Tevin Campbell möglich ist bleibt abzuwarten; zu oft entpuppten sich singende Teenager als vorüber gehende Erscheinung. Denn wer spricht heute noch von 3 L W, Az Yet, 3 T oder MoKenStef?
Künstler: Chris Brown | Album: Chris Brown | Label: Zomba | VÖ: 17. Februar 2006