Virtuoso – Evolution Of The Torturer

Der Nachfolger von „Word War One: The Voice Of Reason“ ist eines jener Alben, bei denen die beattechnische Ausgestaltung für die Botschaft in den Hintergrund getreten ist. Fast ein Dutzend verschiedene Produzenten waren bei den 14 Tracks am Werke, so dass sich ein roter Faden nicht finden lässt.

Und so kann der (-falls es jemanden interessieren sollte – weiße) Rapper aus Boston seiner Zunge freien Lauf lassen und seine Sicht auf die Welt bekunden. Ein wenig Sozialkritik hier, etwas radikalere Agitation und Propaganda da – da ist es fast müßig zu erwähnen, dass US-Präsident George W. Bush gehörig Prügel einstecken muss. Wer Michael Moore’s Bücher gelesen hat, erfährt aber wenig Neues.

Virtuoso gelingt es nicht ganz, an seinen vielbeachteten ersten Wortkrieg anzuschließen. Zwar weckt er mit „Military Intelligence“ Erinnerungen an Capone ‚N‘ Noreaga’s „World Report“. Aber mit „Devilish“ und „Dream In“ (der von Memo gemachte Opener hat einen beeindruckenden minimalistischen Loop!) sind ihm eigentlich nur zwei überregional beachtenswerte Stücke gelungen, die er gleich an den Anfang der LP gepackt hat.

Am Ende taucht noch einer der besten deutschen Rapper auf, allerdings wie ‚Kai aus der Kiste‘ … Viel hat Torch im „Epilogue“ leider nicht mehr zu sagen; vielleicht hat er ja angesichts von Eko Fresh und Sido auch nur resigniert.

Künstler: Virtuoso | Album: Evolution Of The Torturer | Label: Penalty Rec./PIAS | VÖ: 21. März 2005

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Torsten Fuchs ist ein Experte der Black Music und bereits früh als Redakteur zu rap2soul gekommen. Torsten schreibt CD-Kritiken für mehrere Magazine. Als Moderator war er für JAM FM tätig, zuvor war er auch bereits bei Radio PSR und als Showhost bei MDR Sputnik. Torsten Fuchs ist Mitglied beim Preis der Deutschen Schallplattenkritik e.V. in der Jury für "Hip Hop, Soul, R&B".