Stellt Euch folgende Situation vor: Ihr ladet zu einer Party ein – alle Gäste lieben Black Music; vor allem die Songs, die heute oft “Old School” genannt werden. Als Frauen noch Komplimente in Form eines Refrains wie „She’s A Bad Mama Jama“ und „She’s A Brick House“ erhielten. Musik also aus den Zeiten, when music was music … Einen Disk-Jockey wollt Ihr nicht engagieren. Dann hilft nur das Dreier-Set „Old School Soul Party“ mit 58 Jams.
Okay, soviel Musik auf drei Scheiben – Maxiversionen werden da nicht geboten. Dennoch ersetzt diese Box einen ganzen DJ, wie ich bereits in Harlem Shuffle schrieb. Jetzt steht einer durchgetanzten Nacht nichts mehr im Weg, denn die Musikabfolge ist durchkomponiert wie die Playlist eines guten DJs: Der Kick Off ist um 22.00 Uhr mit partytauglichem Funk („Word Up“ von Cameo, „I Feel For You“ von Chaka Khan, „You And I“ von Rick James).
Nach 19 Songs erst müsst ihr die zweite CD einlegen, die mit „Gettin’ Into The Groove“ überschrieben ist und ihren Peak um Mitternacht erlebt. Eure Gäste sind begeistert, wenn sie Chic mit „I Want Your Love“, Cheryl Lynn mit „Got To Be Real“ und The Whispers mit „And The Beat Goes On“ hören. Ihr könnt die Staple Singers mit “Let’s Do It Again” (fast …) wörtlich nehmen und die Repeat-Taste drücken oder die dritte CD der Box in den Player schieben. Denn irgendwann kommt jede Party unweigerlich an den Punkt, der die Wende einleitet, nachdem die Wände gewackelt haben.
Die „Old School Soul Party“ macht da keine Ausnahme und dimmt um 2.00 Uhr morgens das Licht. Marvin Gaye’s „Sexual Healing“ eröffnet die Engtanzrunde, die mit den Manhattans („Shining Star“), den Pointer Sisters („Slow Hand“) und Minnie Riperton („Lovin’ You“) lange andauert. Auch Songs, die der DJ in der Regel nicht in den Club mitschleppt wie Luther Ingram’s „(If Loving You Is Wrong) I Don’t Wanna Be Right“ könnt ihr dann zu zweit genießen. Und wenn der letzte Gast gegangen ist und ihr euch ans Aufräumen machen müsst – die „Old School Soul Party“ macht selbst das zum Vergnügen. Seid aber gewarnt! Nach dieser Party könnte es durchaus passieren, dass Booking-Anfragen zum Auflegen eingehen…
Künstler: Various Artists | Album: Old School Soul Party | Label: Shout! Factory / SMARIS | VÖ: 29. März 2005