Vier Jahre nach dem Debütalbum “My Crew, My Dawgs” meldet sich der Jamaica-Vierer zurück, der von der New York Times bereits als „weltbeste Dancehall-Boy-Band“ bejubelt wird. Die 23-Jährigen schaffen es, authentischen Sound aus der Karibik mit Pop zu kombinieren, ohne sich bewusst an ein Massenpublikum zu prostituieren.
Nur zwei Leute werden auf der 18 Stücke umfassenden LP gefeaturet: Mr. Boombastic aka Shaggy und der Dirty South-Rapper Pitbull aus Miami (der im vergangenen Jahr mit „M.I.A.M.I.“ ein bemerkenswertes Album veröffentlichte).
Stücke wie der jüngste Hit „Fire Fire“ oder „Survivor“ gehen gleichermaßen in Ohr und Beine. Alle Rhythmen, die in letzter Zeit in den Tanzhallen brannten, sind dabei: Sexy Lady, Stepz und natürlich Coolie Dance. Schade nur, das der Cure Riddim fehlt, den der Leipziger Reggae-Produzent Pionear – der „Bach des Dancehall“ – schon vor längerer Zeit von T.O.K. hat voicen lassen. Warum das jamaikanische Label einen solchen Trumpf wie „Shining Star“ für die Veröffentlichung in Deutschland nicht ausspielt, bleibt dessen Geheimnis.
Neben dem angenehm sparsam instrumentierten „Neck breakers“ eignet sich für den Schnell-Check im Plattenladen auch „Tell Me“ als Anspieltipp, das ein Sample („Tell Me If You Still Care“) der wundervollen S.O.S. Band in die Reggaeszene einführt. Im Großen und Ganzen verfährt T.O.K. nach der Maßgabe: eingängig, aber nicht einfältig – fröhlich, aber auch ohne Tiefgang.
Künstler: T.O.K. | Album: Unknown Language | Label: VP Records / Groove Attack | VÖ: 27. Juni 2005