Unermüdlich predigen die SOB ihre Auffassungen von zeitgenössischem Gospel. Das vielköpfige Ensemble (wer kann eigentlich heute noch mehr als 20 Leute auf der Bühne bezahlen?) bringt dabei nicht nur fromme Botschaften, sondern positives Denken und Empfinden unter die Gemeinde, die dazu nicht unbedingt den Glauben teilen muss. Und kommt ohne penetrantes Gutmenschentum aus.
SOB halten auch diesmal an ihrem Konzept fest, gewaltige Chorusse und expressive Solostimmen mit Hip-Hop, R&B und Soul kurzzuschließen. „Unity“ ist ähnlich traditionsbewusst konzipiert wie die LP „Time For Healing“ aus 1997, deren Titelstück einer der schönsten Blackness-Songs überhaupt war. „A Second Chance“ und „Try“, die diesem Lied das Wasser reichen können, sind eine Blaupause für modernen Gospelsound, der noch dazu clubtauglich ist. Positive Black Music fernab von „Oh Happy Day“-Klischees, die gerade in Deutschland oft mit Gospel verbunden werden.
In einem Land, das am 16. September zum zweiten Mal einen Gospel Music Award vergibt, sollte diese schöne Platte viel Beachtung finden. Dumm nur, dass über die Preisvergabe Jury-Mitglieder wie Heinz-Rudolf Kunze entscheiden. Umso wichtiger ist es, dass Sounds Of Blackness mit „Unity“ viel Gehör finden.
Künstler: Sounds Of Blackness | Album: Unity | Label: SLR Records/In-Akustik | VÖ: 12. August 2005