Das Schwergewicht lässt es richtig krachen mit zehn Rockin’ Soul Songs, die die Schwermütigkeit des Blues innehaben. Der Pfad, den gerade der Blues eingeschlagen hat, führt ja leider oft in Kneipen, die mit freiem Eintritt explizit für handgemachte Musik werben, die dann von bierbäuchigen Barbeque-Muggern aufgetischt wird. Burke, in Sachen Resonanzraum durch seine Leibesfülle unschlagbar, beschreitet den anderen Weg: Er zeigt die Schattierungen auf, die Soulmusik zwischen Country, Blues, Gospel und Rock annimmt.
Ob “I Got The Blues” vom Zweispänner Jagger/Richards oder “Wealth Won’t Save Your Soul” von Hank Williams – der große alte Mann des Soul setzt weise lächelnd aber bestimmt seine Marke auf die Stücke der berühmten Kollegen. So wird Dylan’s „What Good Am I?“ mit einer Prise Stax versehen und man fühlt sich unweigerlich an Jean Knight’s „Mr. Big Stuff“ erinnert. Das ist natürlich keine Rebellion, aber Burke muss niemandem mehr etwas beweisen – selbst Amiga kam nicht um die Veröffentlichung einer Lizenzplatte (so hieß das im DDR-Deutsch) herum.
Van Morrison, der für Burke seinen Song „At The Crossroads“ freigegeben hat, schreibt in den Liner Notes, dass Burke das Telefonbuch runter singen könnte und es großartig klingen würde. Da ein guter Song ein guter Song bleibt, lief Burke bei den zehn Einträgen nicht mal Gefahr, keinen Anschluss unter dieser Nummer zu haben.
Künstler: Solomon Burke | Album: Make Do With What You Got | Label: Shout! Factory/SONY BMG | VÖ: 28. Februar 2005