In der rap2soul-Kolumne Harlem Shuffle hatten wir Euch schon aufmerksam gemacht auf die We Got Soul-Airline. Nach dem Motto „Think global act – nicht nur local sondern – global“ hebt Opossum ab, lässt den Hip-Hop am Boden zurück, um im Steilflug soulige Gefilde anzusteuern. Vor dem Background seiner fast zwei Dekaden dauernden Vita als Hip-Hop-DJ knüpft der 34-Jährige mit den Mitteln des klassischen Soul ein Netzwerk aus Rap und Neo Soul.
Ähnlich wie Pete Rock auf dessen subherben Album „Soul Survivor II“ reduziert der Leipziger die Beats auf ein Rhythmusfundament, um den Songs hochdosiert Seele geben zu können. Durch dieses Tauchbad strahlen die 18 Tracks eine Wärme und Authentizität aus, die durch die am Projekt beteiligten Sänger noch verstärkt wird.
Opossum greift dabei zu legalen Tricks: Mit Vernon „Smiley“ Garfield hat er einen Ex-GI engagiert, der neben Barry White nicht beschämt zu Boden blicken müsste. Selbst Uptempo-Party Jams wie „Shining Star“ und der Housetrack „The Groove“ haben diese schmufe Deepness. Die Platte, die in einem kleinen Studio in Leipzig
entstanden ist, hört sich wie ein Import aus N.Y. oder L.A. an – und das ließ sich guten Gewissens bislang nicht über eine hiesige R&B-Produktion schreiben.
Und „hiesig“ meint ganz Deutschland. (Übrigens, im Marketing geht „We Got Soul“ neue Wege: Lest dazu unser rap2soul-Interview mit Opossum!)
Künstler: Opossum | Album: We Got Soul | Label: „We Got Soul“ Records