Auf dem Nachfolger von “A Funk Odyssey” aus dem Jahr 2001 gibt sich Jay Kay alle Mühe, nicht als Fossil der Acid Jazz-Bewegung ausgegraben zu werden. Und so verfrickelt er für seinen digital geschliffenen Future Funk viel von dem, was die Dance- und Houseszene im Bauchladen hat.
Es knarzt, es brabbelt, es (er selbst!) beatboxt, die Gitarrensaiten schwingen – absichtlich scheint das rotzige aber schräge „Feels Just Like It Should“ als Single ausgewählt worden zu sein, obwohl der mit French House eingefärbte Titeltrack „Dynamite“ oder das disco-funkige „Starchild“ bessere Alternativen gewesen wären.
Der Ferrarifahrer kutschiert seine elf Songs mit Hochgeschwindigkeit durch das Album, setzt aber auch überraschend Stopp-Lichter. So drosselt eine Akustikgitarre in „Seven Days In June“ das Tempo; mit „World That He Wants“ schreibt Kay seine Adaption von Lennon’s „Imagine“, um danach mit Vollgas im „Black Devil Car“ loszudüsen, wobei im Autoradio Sly Stone, Gap Band und Jimi Hendrix laufen.
Über die Jahre hat Jason Kay seinen Sound immer leicht gewandelt, stimmlich ist er der junge Stevie Wonder geblieben. Früher war der Mann mit der Mütze durch seinen Konservatismus sicher „more funky“. Mit den letzten Platten hat er den Funk verinnerlicht, um zur Seite und nach vorn zu schauen.
Künstler: Jamiroquai | Album: Dynamite | Label: S2 / SONY BMG | VÖ: 20. Juni 2005