Nach der Benefizsingle „Give And Let Live“ seines Hope Collectives startet Bluey wieder in voller Länge durch. Album Nummer Elf der Ich-AG aus London verzückt wieder Ohren, Herz und Seele eines jeden, der Musik fühlen kann. Profis werden die Virtuosen in dem losen Künstlerkollektiv diskutieren und preisen, Liebhaber geben sich einfach nur dem Groove hin.
Vor allem im ersten Drittel des Albums wird gehörig Tempo gemacht, später geht es relaxter zu, um fast schon balladesk abzuschließen. Wie bereits auf dem – vorzüglichen – Album zum 25. Jubiläum (das dann leider doch ins Sommerloch fiel) verzichtet die Band auf Mätzchen aus dem Katalog der Electronica-Märkte. Stattdessen gibt es organischen Jazzfunk, der natürlich digital abgemischt wurde, aber mit der Wärme von alter Analog-Produktion kokettiert.
Bluey leitet viele Songs mit längeren Vorspielen ein, die dann eruptiv wie ein Vulkan zum Höhepunkt führen. Abgesehen davon, dass Maysa Leak wieder zum Stammpersonal gehört (der Sängerinnen-Wechsel war bislang eiserne Regel), ist bei Jean-Paul Maunick alles im Lot geblieben. Es gibt auch nichts, was er ändern müsste. Zwar spricht niemand mehr von Acid Jazz – die Musik, die vor über einem Jahrzehnt mal trendy war, lebt aber auch ohne Etikette weiter. Dank Bluey’s Incognito und den mittlerweile etwa 1000 (!) Pauschalkräften.
Künstler: Incognito | Album: Eleven | Label: Rice Records/Edel | VÖ: 18. November 2005