Mit einem internationalen Signing untermauert das Dessauer Label Dominance Electricity seinen Ruf als führende Marke in Sachen Electro Funk: Das finnische Projekt Imatran Voima hat bei den Sachsen-Anhaltern angedockt. Die Dominance-Crew setzte auf „Commando“ gleich den hauseigenen Remixer Elektroakust an, der einen seiner fetten Sbassship Encryption Mixes anfertigte.Ein pressfrischer Track in der Tradition von Kraftwerk, L.A. Dream Team und The Wrecking Cru. Übrigens, die Dessauer stehen kurz davor, einen ganz dicken Fisch an Land zu ziehen. Im Gespräch ist ein Release von Newcleus. Respekt vor dem, was manchmal gleich um die Ecke reift!
Die Deutsch-Amerikanerin She-Raw aus Berlin rappt in der melodischeren ihrer beiden Muttersprachen. Auf ihrem Debüt „Beauty & The Beats“ (Main Theme Records) hat die 22-Jährige ihre Reime in einen oldschooligen 90er-Hip-Hop-Sound eingebettet, der sich aber angenehm von dieser ‚Neuen Berliner Härte‘ abhebt.
Clan-DJ Mathematics hat mit „The Problem“ (Nature Sounds) de facto ein weiteres Wu Tang-Album eingespielt. Sein Mixtape hat er mit den bekannten und bewährten Clan-Rezepten wie Filmsequenzen abgeschmeckt – alle Wu Tang-Leute gibt es als Zugabe. Man wird aber das Gefühl nicht los, dass sich im Prinzip nicht viel ändert.
Hugh Masekela bläst zum „Revival“ (Heads Up Int’l/In-Akustik) und schlägt die Brücke zu den jungen Protagonisten des südafrikanischen Kwaito. Ein Jungbrunnen ist das für den gestandenen Weltmusiker, denn die 12 Songs spiegeln das gesunde Selbstbewusstsein und viel Optimismus der neuen Generation des Landes wider.
Fast wie in der Weihnachtszeit erreicht eine Flut von Compilations die Regale; die Sampler sind aber allesamt geschickt komponiert: Unglaublich, was für großartige Musik da in Roy Ayers’ Keller vor sich hin döste! Für „Virgin Ubiquity II“ (Rapster Records/BBE) wurde ein gutes Dutzend der Schätze aus der Zeit von 1976 bis 1981 entstaubt. Songs zwischen Soul und Jazz, die – obwohl vor über einem Viertel Jahrhundert geschrieben – immer noch berühren und grooven.
Das Label Rapster widmet sich auch Klassikern des Rap: DJ Premier und Mr Thing haben ihre Favoriten für „The Kings of Hip-Hop“ ausgesiebt und für das Doppelalbum gemixt. Thing spannt den Bogen von Smif N‘ Wessun über Eric B. & Rakim hin zu De La Soul, während Primo sich statt den Kings mehr den Vätern und Müttern des Rap widmet. Ganze 58 Jams sind auf dem Dreier-Set „Old School Soul Party“ (Shout! Factory/SMARIS) verteilt.
Der Name ist Programm, denn die Nacht beginnt mit partytauglichem Funk (Cameo, Chaka Khan), erlebt ihren Peak um Mitternacht auf der zweiten Scheibe, bevor mit Marvin Gaye und Peabo Bryson das Licht gedimmt wird. Diese Box ersetzt einen ganzen DJ!
Überaus gut recherchiert sind die tönenden Fakten auf „Cheatin’ Soul And The Southern Dream of Freedom“ (Trikont). 23 Mal erdige Musik aus den Südstaaten zwischen Soul und Blues, darunter wenig bekannte Interpreten wie Jerry Washington und Jean Stanback. Ein Begleitheft, das diesen Namen auch verdient, schließt Lücken selbst bei Insidern. Welche Entwicklung das Genre genommen hat, lässt sich auf „Soul Ya“ (Wave Music) gut nachvollziehen.
Mit Hil St. Soul, Amy Winehouse, Boney James, India.Arie und weiteren 12 Angeboten dieser Preisklasse ist der Level durchgehend hoch. Zum Schluss blicken Blacknuss auf eine Dekade eigenen Schaffens zurück. Neben ihren Mitte-Neunziger-Hits wie „It Should Have Been You“ schauen die Schweden auf „Gold“ (Content Records/edel) mit der frischen Single „All Your Lovin’“ auch nach vorn.