Das Wichtigste zuerst, denn nach monatelanger Verzögerung ist es amtlich – Ende September erscheint mit „Illumination“ das lang versprochene Earth, Wind & Fire-Album. Erste mir vorliegende Hörproben wie „Show Me The Way“ ft Raphael Saadiq lassen bereits auf ein meisterhaftes Werk schließen. Ein Meisterstück hat auch Angela Johnson mit ihrer neuen Arbeit für das Londoner Dôme-Label abgeliefert. Locker und federleicht sind ihre Songs auf „Got To Let It Go“, die mit ganz feinen Prisen Jazz abgeschmeckt wurden und einfach nur Soul Music per excellence sind.Wer sich zum Freundeskreis von Chaka Khan zählt und Angela Johnson bislang nicht bemerkt hat, sollte die Lücke schleunigst schließen. Und wer zu den Freunden von Teedra Moses’ Musik gehört, kommt an Amerie nicht vorbei. Auf „Touch“ (SONY Urban Music) pflegt die 25-Jährige eine urbane Soulvariante und fährt damit ziemlich dicht an die Hörgewohnheiten von Hip-Hoppern heran. Sie klingt dabei wie die (ganz) junge Mary J. Blige, und doch schon erstaunlich gereift! Dem konnte auch Nas nicht widerstehen, der mit Amerie im Bonustrack fremdgeht. Und dem wir hiermit nachträglich einen Tadel aussprechen, weil er Tausende von Fans beim Splash! durch unentschuldigtes und unentschuldbares Fehlen bitter enttäuscht hat!
Noch mal Frauenpower: Auf dem hoch angesehenen Blueslabel Alligator Records (auf dem zuletzt auch Mavis Staples veröffentlicht hat) erscheint „The Soul Truth“ von Shemekia Copeland. Die sich mit einer rasanten Mischung aus Rockin’ Soul und Rhythm & Blues ein Dutzend Songs lang die Seele aus dem Leib schreit. Real Gospel Music präsentiert Bishop James Dixon, II & The Community Of Faith Mass Choir. Auf “Hymns To Hang On To” (Blackberry Records) lädt Dixon zu einer Gospelzelebrierung ein, wie sie so oder ähnlich jedes Wochenende in kleinen Südstaatenkirchen stattfindet. Produziert haben mit den Williams Brothers übrigens echte Koryphäen der Inspirational Music.
Tue Gutes und singe darüber – nach diesem Motto verfährt der Mann hinter Incognito. Bluey Maunick hat für sein Hope Collective Leute wie Chaka Khan, deren Schwester Taka Boom, Jocelyn Brown, Omar und Carleen Anderson um sich geschart. Das Kollektiv hat für lau das soulige „Give And Let Live“ (BlueCat Music) eingesungen, aber nicht für umsonst! Denn alle Einnahmen gehen an die Tsunami-Opfer und die Notleidenden der sudanesischen Krisenprovinz Darfour.
Cassidy lebt derzeit auf Staatskosten, während „I’m A Hustla“ (J Records/SONY BMG) heftig in den Clubs brennt. Swizz Beatz haben eine abwechslungsreiche Platte zusammengestellt, die der Hitsingle ein ebenbürtiges Umfeld bietet. Und deren hohe Chartnotierungen der Rapper wohl hinter Gitterstäben feiern muss.
Am Ende geht es noch um Songs, die im Schnitt 30 Jahre alt sind. Das Münchner Label Perfect Toy Records hat für “Creative Musicians Vol. 2” tief in die Kiste gegriffen und Material ausgebuddelt, das entweder längst vergriffen oder damals nicht gebührend gewürdigt bzw. nie kommerziell veröffentlicht wurde. Die 19 Songs von wenig bekannten Künstlern wie Darling Dears und Betty Barney sind Bildungsprogramm und stärken das Rückgrat jeder Plattensammlung mit Anspruch.