Dort, wo sich Soul, Jazz und Funk überlappen, sind die elf neuen Songs des alten Meisters sesshaft. Es geht natürlich nicht mehr so vordergründig funky zu wie zu Zeiten der Disco-Hymne „Reach Out“, aber Duke’s Diskografie spiegelt sich in Songs wie „Homeland“.
Der Klavier spielende Sänger hat sich immer den Zeiten angepasst, aber nie Diktaten der Mode unterworfen. Nun ist er in die Jahre gekommen, entsprechend gediegen geht es auf dem Album zu: smoother Jazz überwiegt, das Piano klimpert entspannt unaufdringlich, aber der Duke groovt noch. Dafür hat er sich mit der ersten Garnitur des Smooth Jazz umgeben: Sheila E., Jonathan Butler und Gerald Albright sorgen dafür, dass jeder Ton wohltemperiert und eigentlich schwere Kost leicht bekömmlich aufgetischt wird.
Während der erste Teil des Albums besonders locker konsumierbar ist, verlangt Duke gegen Ende mit dem 18-Minüter „Hybrids“ dann die volle Aufmerksamkeit für seine Jazzsonate. Das ist der einzige Tribut, der einem sonst leicht verdaulichen aber keineswegs simplen Album gezollt werden muss, das Freunden der Improvisation sowie den Liebhabern von Soul und R&B gleichermaßen gefallen wird.
Künstler: George Duke | Album: Duke | Label: Dôme | VÖ: 11. März 2005