„Du kannst Soul nicht kaufen und nicht vortäuschen. Du hast ihn oder du hast ihn nicht“, sagt die Sängerin aus L.A. und beschriftet ihr Debüt mit ‚Back Porch Soul’. Ob man sie auf der Veranda im Schaukelstuhl oder im kleinen Garten am Hinterausgang des durchschnittlichen amerikanischen Holzhauses goutiert – diese LP entzückt jeden Soulfreund; so, wie ein seltener Tropfen den Weinkenner mit der Zunge schnalzen lässt.
Es ist eine Platte, die zurückblickt auf die guten alten Zeiten, ohne dass man sich dabei irgendwie gealtert vorkommen oder auch nur älter fühlen muss. Dazu sind die 14 Stücke viel zu sehr im Hier und Jetzt geerdet. Gleichzeitig erinnert die Künstlerin mit jeder Note an die große Soultradition und bewahrt das Vermächtnis von Sam Cooke nicht nur im Albumtitel. Mit einer Stimme, die oft an Joss Stone, Macy Gray und Janis Joplin querverweist.
Den No Doubt-Schlager „Don’t Speak“ nimmt sie auseinander und macht aus dem Pophit von Gwen Stefani einen guten Song. Dabei gewinnt die Ex-Sängerin eines R&B-Trios ihm soulige Seiten ab, die dem Dudelradio-Hörer verborgen blieben. Mit dem außergewöhnlich starken ersten Longplayer sorgt diese Sängerin nicht nur für ein Aufsehen in der Szene. Leela James, die beinahe Leichtathletin geworden wäre, zieht gleich mit Angie Stone, India.Arie und Alicia Keys.
Künstler: Leela James | Album: A Change Is Gonna Come | Label: Warner Bros. | VÖ: 5. September 2005