Nach einem Intro, welches dem üblichen fernöstlichen Pathos frönt, werden einem erstmal ein paar deftige Battletrax um die Ohren geknallt, in denen es verbal so zur Sache geht, dass es zarten Gemütern schon ein bisschen mulmig werden könnte, aber gerade die sollten sich nicht frühzeitig ins Boxhorn jagen lassen, denn im weiteren Verlauf des Albums schwingt sich der Neuköllner Junge zu unerwarteten poetischen Höhenflügen auf!
So zum Beispiel in „Schmetterling“ oder auch „Die Hoffnung stirbt zuletzt“ – dem Duett mit der Frankfurter Glashaus-Sängerin Cassandra Steen. Bei beiden Songs ist Gänsehaut angesagt und ich glaube für jede verliebte Person ist „Schmetterling“ ein Muss der Saison!
In „Kopf Hoch“ übertreibt er es ein ganz klein wenig und schrammt an der Grenze zum Schlager entlang, was aber der gesamten Qualität des Albums keinen Abbruch tut, denn schließlich sind dann da ja auch noch energiegeladene Tracks wie z.B. „Gang Bang“ oder „Wenn Wir Kommen“ mit zornigen jungen Männern wie Bass Sultan Hengzt & Babba Saad – außerdem sind alle diese Gefühlsaufwallungen immer wieder unterbrochen von äußerst amüsanten Skits die auch vor einer guten Portion Selbstironie nicht zurückschrecken und bei jedem gute Laune verbreiten.
Insgesamt hat Bushido mit diesem Album bewiesen, dass mehr in ihm steckt als nur platte Drohgebärden – und der weiblichen Welt hat er Gründe, außer seinem sexy Tattoo, gegeben ihn zu lieben.
Autorin: Tilli Mader
Künstler: Bushido | Album: Electro Ghetto | Label: Urban (Universal) | VÖ: 18. November 2005