Das Jay-Z vom Rücktritt zurück tritt, war nur eine Frage der Zeit. Auch, dass es eine Fortsetzung des „Best Of Both Worlds“-Projekts geben wird. Das beide Superstars beef zum Start ihrer US-Tour hatten, mag ausgeklügelte (Promo-) Strategie oder einfach nur Zufall sein. Fakt ist: jemand wie Robert Kelly schüttelt Stücke aus dem Ärmel, die im „Fiesta“-Style in die Kerbe zwischen R&B und Hip-Hop schlagen.
Eigentlich hätten alle Lieder auch schon 2002 auf dem ersten Gemeinschaftswerk drauf sein können und möglicherweise sind sie einfach übrig geblieben. Die – übrigens paritätisch zu Papier gebrachten – Stücke genügen sicher den hohen Ansprüchen der beiden, bleiben aber Standard – wenngleich Standard auf hohem Niveau.
Immerhin haben sich der vielleicht am besten flowende Rap-Frührentner und ein den R&B seit mehr als einer Dekade prägender Singer/Songwriter getroffen und gefunden. Da wird nicht rumgeholzt oder experimentiert, sondern Perfektion in Produktion, Sound und Flow erwartet und geliefert. Wie gut Kelly & Carter miteinander können (bzw. konnten … das war bei Redaktionsschluss noch nicht ganz geklärt), zeigt die Partyhymne „Break up (That’s all We Do)“.
Mehr als eine Geste ist auch, dass das Super-Duo Leute wie Slick Rick und Doug E. Fresh nicht vergessen hat und beide featuret. Sonst gilt: wer „Fiesta“ kennt (und wer kennt das Lied nicht …), der kennt eigentlich auch dieses Album. Aber wie gesagt, einen Song wie „Fiesta“ muss man erst mal schreiben können und geschrieben haben…
Künstler: R. Kelly & Jay-Z | Album: Unfinished Business | Label: Jive/BMG | VÖ: 25. Oktober 2004