Mit den Neptunes ist es wie mit dem Märchen vom König Midas: was die Jungs anfassen wird zum edlen Metall: Ob R&B, Hip-Hop, Rock oder Pop – Pharrell und Chad vergolden einfach alles. N.E.R.D. ist ihre Spielwiese, auf der sie abrocken können, ohne sich verkaufen zu müssen.
Live eingespielt kulminieren hier musikalische Jugenderinnerungen, die Punk und New Wave bzw. alles Mögliche davor und danach streifen. Die frühen Police klingen an („Breakout“), ein Song wie „Maybe“ fällt durch beatle-eske Strukturen auf – auch Vergleiche mit Pulp, Blondie und ELO lassen sich ziehen. Die Mischung lässt sich anhören, ein Muss für die Sammlung ist sie nicht.
So ganz nebenbei aber fällt im gequirlten Brei das geniale „She Wants To Move“ ab, ein Song jenseits von Gut und Böse im Niemandsland zwischen Black Music und Rock. Und plötzlich muss man die Spielwiese N.E.R.D. ernst nehmen, ganz ernst! Obwohl sich The Neptunes eigentlich nur vorüber gehend (wieder) die Gitarren umgehängt haben.
Künstler: N.E.R.D | Album: Fly Or Die | Label: Virgin | VÖ: 19. März 2004