Die aus der Olympiabewerberregion Queens/New York stammende Wahl-Berlinerin tritt mit dem achten Soloalbum an den Startblock. Sie sprintet gleich mit dem besten Stück („If I Could Be The One“) los und lässt dann etwas nach, um unnötige Haken in Richtung Rock und Musik a la Celine Dion zu schlagen.
Dafür zieht sie in der Albummitte erneut kräftig das Tempo an und leitet mit dem funkigen „The Sky“ einen souveränen Schlussspurt ein. Auf der Zielgeraden wird noch Curtis Mayfield’s „Move On Up“ veritabel gecovert, bevor die zweifache Mutter mit einer entspannten Ballade ihr Dutzend Songs (plus Bonustrack) locker ins Ziel bringt. Nach acht Longplayer-Runden hat die 43-Jährige ihren Laufstil zwischen Soul, Jazz, Funk und Pop gefunden.
Ein Phänomen ist diese Frau nicht, aber ihr hartes Training hat sich ausgezahlt. Besonders die aus Gospel destillierten Substanzen, die sie diesem Album eingeflößt hat, dürften wie Doping auf die Zuschauerriege wirken. Stadien wird Jocelyn B. Smith nie füllen, aber ihr Fanblock könnte noch voller werden. Zumal sich die Verfolgerschar in dieser Disziplin – national gesehen – durchaus in Grenzen hält.
Künstler: Jocelyn B. Smith | Album: Phenomenal Woman | Label: Blondell Productions Berlin | VÖ: 15. März 2004