Nach „Words and Sounds Vol. 1“ muss sich niemand mehr die Frage stellen „Who’s Jill Scott?“. Mit Volume 2 ihres Songbooks knüpft die Soullady nahtlos an ihr fundamentales Debüt an. Und die zweite Arbeit ist groß ausgefallen, alles andere wäre auch eine Überraschung gewesen.
Jill Scott widersteht der Versuchung, der Angie Stone dieses Jahr erlag: sie droppt keine großen Namen, um ein breiteres Publikum zu erreichen. Stattdessen schreibt, singt und produziert sie eine Soulperle nach der anderen, deren Glanz nicht zuletzt in einer schlichten Schönheit begründet ist. Dabei singt sie, phrasiert und schreit sich die Seele raus. Die Scott blickt hinter die Fassade und ist – das Coverfoto von „Lil‘ Jill“ spricht Bände – auf dem Boden geblieben.
In Scotts Stücken spiegelt sich das Leben des schwarzen Amerikas, wie es wirklich ist. Denn wie im wunderschönen Midtempo-Song „Family Reunion“ läuft bei den Familientreffen im Hintergrund eher Frankie Beverly als explizite Rapmusik. Jill Scotts zweites Album ist eine LP, die man nicht nur kaufen kann oder haben muss. Sie enthält Musik pur, die bei keinem echten Soulfan als Kopie im Regal steht.
Künstler: Jill Scott | Album: Beautifully Human: Words And Sounds Vol. 2 | Label: Hidden Beach/SONY | VÖ: 30. August 2004