De La Soul – The Grind Date

Nanu – lassen De La Soul ihre `Art Official Intelligence´-Trilogie für Eastwest etwa unvollendet? Das scheint zumindest offen, da das Trio diese LP für das Label von Beyonce Knowles‘ Vater dazwischen schiebt. Auf „The Grind Date“ präsentieren sich Dave, Mase und Posdnous jedenfalls in bewährter Manier. Waren die in der Art Official Intelligence-Reihe erschienen Platten sehr kunstvoll verziert, besinnen sie sich auf das Wesentliche: 13 erdige und temporeiche Tracks, auf denen De La Soul oft aus ihren frühen Werken zitieren.

So erinnert „Verbal Clap“ sehr an „Say No Go“ und die Textzeile „this is 86 let this neo rap go“ ist Programm. Ähnlich wie zuletzt bei den Beastie Boys wird mit Weggefährten wie Flava Flav und ein wenig Wehmut zurück geblickt. Gleichzeitig verstärken sich die Jungs mit Künstlern der Stunde wie Sean Paul und Carl Thomas, lassen aber auch den Newcomer Butta Verses ans Mic.

(Auch) damit beweist das Trio, dass es in der heutigen Hip-Hop-Gesellschaft nicht abseits steht. Ähnlich wie auf der diesjährigen Arbeit von Pete Rock sind viele Stücke zudem sehr soulgetränkt. Und machen dieses zeitlose Hip-Hop-Album zu einem Thema außerhalb von genretypischen Modeerscheinungen.

Künstler: De La Soul | Album: The Grind Date | Label: Sanctuary Records | VÖ: 4. Oktober 2004

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Torsten Fuchs ist ein Experte der Black Music und bereits früh als Redakteur zu rap2soul gekommen. Torsten schreibt CD-Kritiken für mehrere Magazine. Als Moderator war er für JAM FM tätig, zuvor war er auch bereits bei Radio PSR und als Showhost bei MDR Sputnik. Torsten Fuchs ist Mitglied beim Preis der Deutschen Schallplattenkritik e.V. in der Jury für "Hip Hop, Soul, R&B".