Noch nie zuvor klang Hip-Hop so very british, schrieb ich über die erste Platte im Dezember 2003. Und jetzt ist der Mann schon wieder da, der auf „Boy In Da Corner“ mit Cockney-Akzent wütenden Raps über UK-Garagesound stülpte. Und klingt seltsam vertraut und irgendwie auch entzaubert – ein Überraschungseffekt stellt sich auf dem zweiten Album jedenfalls nicht unbedingt ein.
In Höchstgeschwindigkeit fährt Dylan Mills seine aufgeregten Reime ab – ohne Zweifel könnte er es beim Speed mit Schnellsprechern wie Twista und Daddy Freddy aufnehmen. Aber das Songmaterial an sich reißt nicht gerade vom Hocker -nur „Girls“, „Everywhere4. Graftin“, „Hype Talk“ und die erste Singleauskopplung „Stand Up Tall“ bilden da Ausnahmen. Ausreichend für eine EP – für einen Longplayer ist das schlicht zu wenig.
Vielleicht hätte sich der junge Londoner mehr Zeit lassen sollen für das zweite Album – schließlich ist noch kein Jahr seit dem Debüt vergangen. Den Bonus des alle überraschenden Rookies – den hat Dizzee Diz‘ hiermit aufgezehrt.
Künstler: Dizzee Rascal | Album: Showtime | Label: XL Recordings / Beggars Group | VÖ: 27. September 2004