Wer „Forces Of Nature“ kennt und von Tank beim Nachfolge-Album eine pure Fortsetzung erwartet, wird sich wundern. Neben seinen Balladen bringt Tank diesmal auch Club Tracks. Das ändert zwar nicht gleich die Kategorie seiner Musik; das Zweite könnt Ihr gleich neben das Erste in Euer Regal stellen.
„One Man“ zeigt indes weit mehr als „Forces Of Nature“ die groovige Seite von Tank. Vergleiche sind immer problematisch in diesem Bereich, aber ich finde, er geht weniger den Weg von Jaheim, den Transitions oder Next, sondern orientiert sich eher Richtung Aaliyah, die von Zeit zu Zeit auch kräftige, raue Töne angeschlagen hat bzw. von Gästen hat anschlagen lassen. Bei Tank sind diesmal Adimu Colon, Heat, Mowett, Sparkle, Mannie Fresh(Ja! Der von Ca$h Money, Jazze Pha und Baby Da #1 Stunna mit auf der CD.
Allerdings singt Tank bei weit mehr als der Hälfte der Lieder ohne Gäste, so dass seine große Stimme noch genügend Raum bekommt. Die meisten Songs sind für den Einsatz im Schlafzimmer perfekt, das steht außer Frage. Das wird auch so bleiben, denn von den schnellen Tracks abgesehen, ist „One Man“ zwar schon ein Longplayer, dem man genau anhört, wann er entstanden ist, der aber dennoch zeitlose Musik bietet.
„One Man“ ist nicht eine dieser CDs, die heute cool und morgen aus der Mode sind, sondern bringt Qualität, die Bestand hat wie etwa die Musik von Marvin Gaye, Curtis Mayfield und Sam Cooke. Schon wieder ein Vergleich! Doch diese Beispiele habe ich bewusst gewählt, denn Tank hat das Potential zu einer vergleichbaren Karriere, wenn er sich auf seine Stärken konzentriert und die (durchaus brauchbaren) Club Tracks als „Extra“ und nicht als Basis für kommende Alben nimmt.
Künstler: Tank | Album: One Man | Label: Blackground / Universal | VÖ: 8. Oktober 2002