Wenn man eines sagen kann über „Charmebracelet“, dann ist es, dass Mariah Carey sich auf das besonnen hat, was sie erfolgreich gemacht hat: Balladen, eine nach der anderen, fast das ganze Album lang. Trotzdem ist „Charmebracelet“ nicht wie die Alben von früher.
Ihr Hip-Hop-Flirt ist wohl erstmal vorbei, doch damit ist sie auch nicht gleich wieder bei der Pop-Musik. Ihre Entwicklung von Pop zu Black Music hat sie nicht wieder rückgängig gemacht. Sie ist jedenfalls nicht weniger poppig als sagen wir mal Will Smith, Michael Jackson oder Brandy bei ihrem „Full Moon“-Album.
„Charmebracelet“ bietet eine sehr angenehme Zusammenstellung leicht bekömmlicher Soul-Titel. Überhaupt scheint die „Glitter-Krise“ sie vorangebracht zu haben, Menschen reifen halt mit der Bewältigung ihrer Probleme. „Through The Rain“, die erste Single aus dem Album ist dann auch ein Mut-Mach-Lied mit der Botschaft, nicht aufzugeben…auch wenn es eben noch so sehr regnet im eigenen Leben.
Ihre Lektion will sie jedenfalls gelernt haben. Sich in Grund und Boden zu arbeiten, war ein Fehler, die Zusammenbrüche – körperlich und hinsichtlich ihrer Karriere – die Quittung. Ohne Pausen geht’s halt nicht, freiwillig oder unfreiwillig. „Charmebracelet“ ist der Beweis dafür, dass Mariah Carey wieder voll da ist.
Künstler: Mariah Carey | Album: Charmebracelet | Label: DefSoul / Island / Universal | VÖ: 2. Dezember 2002