Der Name „Soulsinger“ ist passend und doch irgendwie irreführend, den Ledisi bringt auf diesem Album zwar Soul von hervorragender Qualität, doch ist mitunter ein sehr starker Jazz-Einfluß zu hören. Das macht die CD zu einem Kauf für besonders anspruchsvolle Musikfans, denn leichte Kost ist das wirklich nicht – wenngleich der Sound meist recht relaxt ist.
Ihre Mutter war R&B-Sängerin, ihr Vater Gitarrist und ihr Stiefvater Drummer. Studiert hat sie „Opera“ und „Piano“, und auch Gospel war schon an der High School ein wichtiger Teil ihres Lebens. An musikalischer Bandbreite hat die junge Frau daher einiges zu bieten. Ihren Erfahrungsschatz bereichert hat ohne Frage auch ihre eigene Band „Anibade“, in der auch Sundra Manning spielt, mit der sie gemeinsam die Produktionsfirma LeSun Music führt.
Die beiden haben nicht nur für „Soulsinger“ geschrieben und produziert, sondern auch für andere Künstler, allen voran The Braxton Brothers. Ledisi bietet also nicht nur die so oft übliche Kombination aus angenehmer Stimme und hübschem Gesicht, sondern kann ihrem musikalischen Kurs selbst bestimmen, was der Tiefe des Albums zugute kommt.
Will man ihren Sound beschreiben, kommen wohl die Begriffe Neosoul und Classic Jazz in Betracht bzw. das, was sich aus der Verbindung dieser Stile ergibt, wobei die Frage ist, wie man das nennen soll. [?] Einen so eigenständigen Sound bieten leider nicht sehr viele Künstler!
Künstler: Ledisi | Album: Soulsinger | Label: LeSun Music / Tommy Boy | VÖ: 1. Januar 2000