Mein erster Eindruck vom „Priceless“-Album war, dass Kelly Price nicht selbst abgenommen, sondern auch beim Sound abgespeckt hat. Nach weiteren Durchläufen im CD-Player sehe ich „Priceless“ um einiges positiver, doch ich bleibe dabei, dass ich mehr erwartet hatte. „Priceless“ erinnert streckenweise sehr stark an „Incredible“ von Mary Mary.
Das hatte ich nicht erwartet, aber das ist eine Stil- und keine Qualitätsfrage. Kelly Price hat die beste Stimme der aktuellen Soul-Musik, das beweist sie mit dem mehrmals verschobenen Album „Priceless“ aufs Neue. Es ist nach „Soul Of A Woman“ und dem Nachfolger „Mirror, Mirror“ ihr dritter Longplayer.
Nummer 3 ist sehr persönlich und trägt auch deshalb noch stärker ihre Handschrift, weil Kelly Price 5 Tracks selbst produziert hat. Nur Keith Murray, Faith Evans und die Clark Sisters sind als Gäste auf ihrem Album, bringen aber jeweils etwas besonders mit ein – und genau dann sind Features auch sinnvoll.
Der letzte Track „You Brought The Sunshine“ ist eine Nummer mit gewaltiger Kraft. Kelly Price schafft es mit den Clark Sisters, eine geradezu explosive Mischung aus Soul und Gospel herauszuschmettern, die – entsprechender Mut seitens des Djs vorausgesetzt – auch prima zu aktuellen Clubtracks passt.
„Priceless“ ist etwas heller vom Sound, fröhlicher als die Vorgänger. Vielleicht ist es das, was ich nicht erwartet hatte.
Künstler: Kelly Price | Album: Priceless | Label: DefSoul | VÖ: 29. April 2003