Cover und Titel symbolisieren etwas, das für dieses Album sicher nicht zutrifft: den Schritt auf die nächste Stufe. Das hätte von dem vor wenigen Wochen 70 gewordenen Altmeister auch niemand mehr erwartet. Seine Verdienste sind zu hoch, um ihm durchschnittliche Alben anzukreiden, die vor allem im letzten Viertel seiner umfangreichen Diskografie auftauchen.
Während James Brown immer noch wie in seinen Live-Shows schreit, groovt und von der ersten Sekunde an keinen Funken, Soul Power vermissen lässt, wurde ihm ein ziemlich altbackenes Soundgewand übergezogen. Es ist eine Low Budget-Produktion, die einer lebenden Legende nicht gerecht wird. Das US-Label Fome Records (das die LP bereits vor Monaten veröffentlichte) sparte zwar – God (father) sei Dank – nicht an den Bläsern, dafür am Backgroundgesang sowie dem Booklet.
Der Fan, der wissen will, wer die weiblichen Parts in „It’s Time“ übernahm, muss rätseln. Dennoch knackt der Funk vor allem in Songs wie „Good and natural“ und „Killing is out, schoolis in“ (wo der Godfather wie der gute Opa zu den eigenen Enkeln spricht). Ein reichliches halbes Dutzend neue Songs und mehrere sehr streitbare Remixes – Mister Brown hatte schon mehr auf Lager. Zum Vorwurf machen darf ihm das aber niemand.
Künstler: James Brown | Album: The Next Step | Label: Cnr Record (edel) | VÖ: 23. Juni 2003