Die Spielereien mit kühlen House- und Breakbeats haben die Fans von Incognito zuletzt ein wenig verärgert. Bluey Maunick findet aber schon mit den ersten Takten des neunten Studioalbums wieder zur guten Gewohnheit zurück. Zu dem, was die Anhänger so lieben: die ästhetisch vollendete Verschmelzung von Tradition und Gegenwart in Sachen Funk, Soul, Jazz und Club Culture.
Das kennen wir von Incognito-Platten wie „100° and Rising“. Ein Fender Rhodes Piano klingt aber nie langweilig, wenn es so wie im Song „Who Needs Love“ bedient wird. Maunick erfindet sich mit wechselnden Sängerinnen (diesmal Kelli Sae) und Freunden (Paul Weller – remember Style Council?) wieder neu und bewahrt sein eigenes Erbe sowie das von Bands wie Earth, Wind & Fire.
In feinen Perlen lässt Incognito die großartigen Hinterlassenschaften schwarzer Musik immer wieder heranzüchten. Es gibt heute wenig Gehaltvolles, wonach sich so gut tanzen lässt. Denn die 13 Partysongs kommen nicht aus der Mikrowelle, sondern aus dem Backofen! Diese Scheibe ist heiß und wird keinen Musikliebhaber kalt lassen.
Künstler: Incognito | Album: Who Needs Love | Label: Boutique | VÖ: 31. März 2003