Eine Platte wie in Zeiten, als noch je vier Songs auf die A- und B-Seite gepresst wurden. Die Badu handelt nach dem Prinzip ´Klasse statt Masse´ und beschränkt sich auf zehn Songs plus Bonus, die meisten sind dafür überlang.
Und verlieren sich mittendrin: wie beim letzten Roots-Album lösen sich die Liedstrukturen auf, um sich neu zu fügen. Soweit zu den Formalien. Musikalisch wendet sich die Texanerin – vor allem in der zweiten Halbzeit – mehr dem Hip-Hop zu, ohne sich vom Jazz abzuwenden und schon gar nicht dem Soul abzuschwören.
Ihre Single vom Frühjahr „Love Of My Life (An Ode To Hip-Hop)“ war also nicht nur ein Soundtrackbeitrag, sondern Programmierung und Kompassnadel für das dritte Album. Die Chanteuse versucht sich sogar in Clubbangern („Danger“), die nicht so recht zu i h r passen wollen, aber durchaus in die Clublandschaft passen.
„Worldwide Underground“ ist gesamt gesehen eine reife Leistung, die besonders im ersten Teil der LP Respekt abringt. Einen ähnlich frappierenden Effekt wie mit dem epochalen Debüt „Baduizm“ aus dem Jahr 1997 kann Erykah Badu aber nicht mehr erzeugen.
Weitere CD-Review zu diesem Album
Künstler: Erykah Badu | Album: Worldwide Underground | Label: Motown | VÖ: 15. September 2003 | Album des Monats: Oktober 2003