Wer auf Curse trifft, der wird kaum glauben, dass dieser zurückhaltend wirkende Mensch, einer der Besten ist, den es im deutschen Sprechgesang gibt. Mit der „Inneren Sicherheit“ liefert Curse nun endlich seinen neuen Longplayer ab, und er beweist, dass textlicher Tiefgang mit coolen Beats genial ist. Das neue Album ist politischer als der Vorgänger, Curse rappt seine Meinung. Das ist auch sicher sein gutes Recht, sollte doch nicht überall nur die „Spaßgesellschaft“ zu finden sein.
Dennoch macht das Album von Curse auch Spaß und wer beim hören nur den Sound auf sich wirken lässt und das Gehirn ausschaltet, der hat ebenso gefallen an der „Inneren Sicherheit“, wie der der den Worten des Curse in Konzentration folge leistet. Die erste Single „Hand Hoch“ verursacht erstmal einen kleinen Schockzustand, hat Curse hier sich hier beim Karneval in Köln oder beim Oktoberfest in München zu einem Schunkelsong motivieren lassen. Der Schock aber ist schnell beendet, denn „Hand Hoch“ macht gute Laune und versorgt uns dennoch mit dem textlichen Tiefgang, den wir von Meister Curse kennen. Eine Schande, das MTV es abgelehnt hat, das Video zu zeigen, nur weil Afrob und Samy aka ASD mit ihrer „Sneak Preview“ und ihrem Album zur gleichen Zeit wie Curse am Start sind, ist da kein Platz für zwei deutschsprachige Songs im Musikfernsehen? Kein Problem liegt doch der ersten Auflage des Albums das Video samt noch weiterem Material auf DVD bei.
Auf einige Tracks möchte ich noch verweisen, da sind die „Rap Gesetze 11-20“, vor drei Jahren hatte Curse die ersten zehn Regeln aufgestellt nun geht es weiter. Der Mann hat Erfahrung gewonnen und teilt sie uns mit und so mancher Nachwuchsrapper kann von den Regeln sicher auch profitieren. Eine etwas ruhigere Nummer ist „Goldene Zeiten“ ein Song mit Max, vom Freundeskreis, dem Lebensgefährten von Joy Denalane. Er war lange weg, nun kommt er wieder. Die Message in „Dreht ab“ ist klar, macht doch ne Pause wenn es euch nicht passt, die ausgewählten und genannten Städte sind willkürlich, wenn euer Ort fehlt, nicht böse sein. Der Hammertrack aber ist „Widerstand“. Curse hat den Beat gehört, gedacht dazu Rap ich. Cool wäre es, würde Gentleman dazu singen. Curse und Gentleman wollten schon lange etwas gemeinsam machen, nun ist es soweit.
Freunde des deutschen Sprechgesangs, der Curse ist euer Mann. „Innere Sicherheit“ dürfte auf jeden Fall am Ende des Jahres in den Top 5 der deutschsprachigen Rap-Alben stehen. Wer es nicht seiner Sammlung zufügt, ist selber schuld: Curse ist zurück!
Künstler: Curse | Album: Innere Sicherheit | Label: Jive | VÖ: 31. März 2003