Was war ich erleichtert, als ich „U Turn“ von Brian McKnight zum ersten Mal gehört habe: Kein zweites „Superhero“! Auf seine Gitarre verzichtet Brian McKnight auf „U Turn“ nicht, muss er ja auch nicht, aber so verklimpert wie der Vorgänger ist es glücklicherweise nicht. „U Turn“ sollte schließlich auch für eine gewisse musikalische Veränderung stehen.
Mehr noch steht es indes für eine Rückbesinnung auf die Stärken, die Brian McKnight zum internationalen Top Star gemacht haben: unspektakuläre Love Songs mit viel Gefühl, die sich nicht abnutzen, sondern auch in 10 Jahren noch ans Herz gehen. Auf dem Titeltrack „U Turn“ und „All Night Long“, bei dem Nelly gefeatured wird, ist der Sound ein Ende frischer und kommt ein ganzes Ende schneller rüber. „All Night Long“ sticht insofern kräftig hervor, weil er einfach anders als der Rest klingt.
Praktischerweise ist der Partytrack gleich der erste auf „U Turn“, so dass Ihr das Album im „Haupteinsatzgebiet“ (in Eurem Schlafzimmer) einfach bei Track 2 starten und so Euer Liebesspiel ungestört genießen könnt. Leider ist bei Track 13 schon wieder Schluss (Sorry Ladies!). Seine Gästeliste auf „U Turn“ macht mit Kirk Franklin, Joe, Tank, Nelly, John Six, Carl Thomas, Fabolous und Tyrese einen guten Eindruck. Allerdings sind Joe, Carl Thomas, Tank und Tyrese alle in einem Song („Good Enough“) – und auch allein dort zu hören.
Die meisten Songs auf „U Turn“ singt Brain McKnight solo, und das macht er sehr gut. Bis auf das lächerliche Cover – wer hat denn seine Mütze ausgesucht, seine Mami? – ist Brian McKnight und den Produzenten Kedar Massenburg, Silas White und Bruce Carbone ein weiteres Meisterwerk gelungen. In den USA erreichte „U Turn“ nach nur 2 Tagen Gold.
Künstler: Brian McKnight | Album: U Turn | Label: Motown | VÖ: 25. März 2003