Unauthorized – diese werbewirksame Etikette hat etwas Verruchtes, sie suggeriert mehr Hintergrund und unabhängige Information. Bei der Nachzeichnung der Karriere der New Yorker Soulkünstlerin ist sie Fluch und Segen zugleich. Im Stil einer Dokumentation des öffentlich-rechtlichen Fernsehens der USA (PBS) wird über 45 Minuten lang ein faktenreicher und gut recherchierter amerikanischer Traum erzählt.
Allerdings leidet die Geschichte nach dem Einstieg über die Grammy-Verleihung unter Bildarmut. Nicht autorisiert heißt, es gibt auch keine zur Verfügung gestellten Privatfilme und Videos. Dafür Slow Motions und endlose Fotoserien, die geblendet und effektreich nachbearbeitet wurden. Dennoch erfährt der musikinteressierte Mensch viel Hintergründiges über das Phänomen Keys, das eben nicht urplötzlich mit Grammys schwer beladen wurde.
Auch das die Sängerin monatelang beim Label J Records hinten anstand. Und das sie erst bei einer Party die richtigen Leute beeindruckte und zu Interviews bei Oprah Winfrey geladen wurde. Höhepunkt ist ´Alicia unplugged´ – nur die Lady, die Tasten und staunende Presse. Zwei Tiefpunkte: die O-Töne mehrerer Umfragen wurden nicht insertiert; das heißt, wer redet, kann leider nur vermutet werden. Zudem fehlt eine deutsche Übersetzung.
Zumindest Untertitel hätten auch denjenigen Konsumenten geholfen, die kein amerikanisches Englisch verstehen.
Künstler: Alicia Keys | DVD: From Start To Stardom | Label: In-Akustik | VÖ: 18. Juli 2003