Was haben Anhänger von Britney ‚Schbiers‘ und Mystikal gemeinsam? Sie haben NERD aka The Neptunes im Player. Für das Madonna-Wannabe baute das Trio Modern R&B-Beats; Mystikal führte es zum Erfolg außerhalb in sich geschlossener Hip-Hop-Kreise. Demnächst produzieren die drei aus dem US-Staat Virginia Janet Jackson und Marylin Manson.Die Formulierung könnte strapazierter nicht sein, aber die Neptunes gehören nun mal zu den derzeit ´angesagtesten´ Produzenten. Und irgendwann werden sie nicht mehr angesagt sein. Also tun sie es jetzt: ihr so genanntes ´Produzentenalbum´, auf dem alles erlaubt ist, was bei den Auftragsproduktionen nicht erlaubt ist. Hits dürfen, müssen aber nicht sein. Stattdessen klauben NERD zusammen, was ihnen an Jugenderinnerungen noch greifbar ist. R&B, Glam- und Rock im Allgemeinen finden sich neben leichtfüßig behenden Songs mit Jazzspritzern wie „Things Are Getting Better“ ein.
Schnell wird klar, dass NERD einen Ego-Trip durchziehen: einmal (wieder) Künstler sein, mal am Studiomikrofon stehen statt hinter der Glasscheibe am Mixer zu sitzen. Gleichzeitig wollen die Producer natürlich eine Visitenkarte hinterlassen für die Auftragsbücher der Hitschmiede.
Wahrscheinlich wurde die Platte deshalb im vergangenen Jahr kurz vor dem Release zurückgezogen, um nach Orchestrierung mit Studioband neu veröffentlicht zu werden. Fragt sich nur, welche Zielgruppe das Album eigentlich kaufen soll.
Künstler: NERD | Album: In Search Of … (New Version) | Label: Virgin | VÖ: 8. Februar 2002