Master P gilt als Verkörperung des „American Dream“. Vom Ghetto zum Multimillionär – und immer noch Ghetto. Sein in New Orleans ansässiges ´black-owned´ Label No Limit galt als Schmiede des Sounds, der sich Ende der 90er als „Dirty South“ überregional etablieren konnte und seinen Ursprung im Miami Bass hat.Releases in atemberaubender Folge; dazu Filme wie „I Got The Hook-Up!“, die so trashig waren wie Videos von Afroman. Dann kamen Turnschuhe – und irgendwann war die Luft raus. Für Priority/Virgin war das ´Limit´ überschritten, der Major sagte „No!“ Die Revolution frisst wieder mal ihre Kinder: Ludacris, Petey Pablo, Ying Yang Twins und Trick Daddy machen jetzt die Dollars. Meister Miller startet aber noch einmal voll durch: Tracks wie „Ooohhhhwee“ und „Rock It“ kommen vor Fett nur so triefend aus der Pfanne seiner Soundküche. Statt dem basslastigen Minimalismus baut er sonst auf Tauglichkeit zum Crossover.
Samples von Kurtis Blow („Ghetto Ballin“), den Bee Gees („A Woman“) oder Teena Marie („Real love“) garantieren Eingängigkeit, die seinen wuchtigen Tracks oft fehlte. Der Neustart bei Universal scheint des Meisters letzte Chance. Falls sich „Game Face“ nicht verkaufen sollte: Master P Junior arbeitet bereits für die Rente seines Vaters und bricht als Lil‘ Romeo die Herzen der Teenies in South Carolina und Georgia.
Künstler: Master P | Album: Game Face | Label: No Limit | VÖ: 29. April 2002