„Acoustic Soul“ hieß ihr Debüt, akustischen Soul mit viel (sehr viel!) Seele vom ersten bis zum letzten Takt enthält der lang erwartete Nachfolger. India.Arie, die offenbar aus industrie-politischen Gründen bei der letzten Grammy-Vergabe leer ausging, hat ein Album aufgenommen, das wie ein Fels in der Brandung schlechter Musik steht.
Eine LP, die erst beim vielfachen Hören ihre ganzen Reize entfaltet und der man immer wieder neue Glücksmomente abgewinnen kann. India.Arie ignoriert – wie Lauryn Hill mit ihrem diesjährigen Unplugged-Doppelalbum – die derzeit vorherrschenden Soundvorstellungen im designten Soul.
Einige der 13 Stücke würden Folkplatten schmücken und unter Singer/Songwriter eingeordnet werden können. Aber es ist Black Music – Soul in einer sehr reinen, puren, manchmal fast schon spartanischen Form. Ein Song, in dem alle hier beschriebenen Vorzüge heruntergebrochen sind, ist „Good man“. Wer diesen anspielt, fühlt alles, das in einer Rezension nur angerissen werden kann.
Eines noch: „Ein sensibles Genie lebt im Geist, in der Stimme und in den Händen dieser Frau“ – sagte kürzlich Stevie Wonder über India.Arie.
Künstler: India.Arie | Album: Voyage To India | Label: Motown | VÖ: 28. Oktober 2002