Ein Mixtape, das man sich – im Gegensatz zu vielen anderen Veröffentlichungen heimischer Zeremonienmeister – bis zum Schluss anhören kann. An dem Album des 23 Jahre alten Berliner Nachwuchs-DJ’s wird aber gleichzeitig das ganze Dilemma deutlich, mit dem der Deutsch-Rap zurzeit ringt.
DJ Desue fährt ein riesiges Line-up an Gast-MC’s auf – politisch korrekt zwischen Übersee und hiesigen Zentren abgezählt. Und offenbart mit seinem auf ´D-englisch´ setzenden Konzept – auf einem von vorn bis hinten gut gebauten Beatfundament – den wahrscheinlich ewigen Nachteil der deutschen Raps. Die flowen nun mal nicht wie englische Rhymes und werden es auch nie schaffen, so zu flowen. Das fällt besonders dann auf, wenn ein Junge wie Kool Savas seine sirenenartigen Hochtonsalven abschießt.
DJ Desue gelang es dennoch, mit Namen wie Samy DeLuxe, Afrob und Curse die Vertreter an sich zu binden, die zu den mutmaßlichen Überlebenden einer viel zu schnell gewachsenen Deutschrap-Tonträgerindustrie gehören werden. Insofern wird Desues Mixtape sicher nicht zu den vielen Releases gehören, die als Ladenhüter am point of sale verstauben.
Künstler: DJ Desue | Album: Art Of War | Label: DefJam | VÖ: 2. September 2002