Angie Stone als Newcomerin zu bezeichnen, wäre nicht richtig, denn immerhin ist sie schon fast 20 Jahre im Musik-Biz. Bei der Gruppe „The Sequence“ war sie Sängerin und Rapperin, sie hatte am ersten Album von D’Angelo maßgeblich mitgearbeitet, war Lead-Sängerin bei „Vertical Hold“ und – man möchte fast sagen „natürlich!“ – im Kirchenchor.
Andererseits ist ihre Karriere so richtig erst 1999 in Schwung gekommen als mit „Black Diamond“ ihr erstes Solo-Album veröffentlicht wurde. Soul-Fans und Kritiker lieben es gleichermaßen, und daran wird sich angesichts des soliden, alles andere als trendverliebten Sounds auch bestimmt nichts ändern; es ist Musik, die bleibt.
Mit ihrem Nachfolgealbum in 2001 konnte sie zum großen Sprung ansetzen: Über den doch überschaubaren Kreis der Kenner hochwertiger Musik hinaus feiert sie große Erfolge mit „Mahogany Soul“. So erklärte die New York Times sie schon zur „New Queen Of Soul“ und das amerikanische People Magazine sieht Angie Stone immerhin als „Princess of Soul“ und vergleicht sie mit Aretha Franklin, die übrigens auch im Kirchenchor anfing.
Auf „Mahogany Soul“ überzeugt die Künstlerin wieder durch einen unaufdringlichen, aber bei den ruhigen und schnellen Nummern gleichermaßen mitreißenden Sound, der unglaublich souverän und cool rüberkommt und stark auf traditioneller Instrumentierung beruht. Mit ihrer Stimme versteht sie es, das ganze Spektrum menschlicher Gefühle auszudrücken, dementsprechend klingt sie schmeichelnd bis zornig, hat aber stets den typischen leicht rauen Klang.
Wie schon ihr Debüt-Album ist auch „Mahogany Soul“ kein reines Kuschel-Album, beim Tempo geht es bis zu schnellem Midtempo mit passend kräftigen Beats. Mehr noch als ihre erste CD orientiert sie sich auf „Mahogany Soul“ am Stil der 60er und 70er, ohne es jedoch zu übertreiben. Diese CD ist fraglos eine der besten des Jahres 2001, und Angie Stone eine größten Stimmen unserer Zeit
Künstler: Angie Stone | Album: Mahogany Soul | Label: J-Records | VÖ: 12. November 2001